28.02.2017 Merzouga

Unser letzter Tag in Merzouga. Morgen geht es langsam zurück. Das Wetter war noch einmal super. 30° zeigte heute das Thermometer. Vormittags bin ich noch mal in den Ort geradelt und habe noch ein paar Kleinigkeiten eingekauft. Den Nachmittag faulenzen wir und abends gibt es dann Gulasch. Die morgige Strecke ist knapp 200 km lang. Das Ziel ist Tinghir auch Tinerhir genannt, eine Oasenstadt.

27.02.2012 Merzouga

Das heute wichtigste: Elli hat Geburtstag. Liebe Elli bleibe gesund….

Wir feiern heute ausgiebig Ellis Geburtstag. Früh zum ersten gratulieren gibt es einen Hugo für jeden. Zum Mittag hat Elli Kartoffelsalat mit Würstchen gemacht. Am Nachmittag  gibt es noch Nusskuchen aus der Omnia Backform. Super lecker. Und dann sitzen wir noch bis zum späten Abend bei Rotwein draußen. Der Abend ist sehr lau. Und der Sternenhimmel grandios. Es ist einfach klasse.

26.02.2017 Merzouga

Wichtigste Nachricht des Tages: Danke Tatjana für deine Infos.

Das Wetter ist wieder super. Wir starten gegen Mittag zu einer Radtour. Diesmal ist mein Akku voll…

Unser Ziel ist die Auberge Cafe du Sud, ca. 11 km nördlich von unserem Standort. Am Ortsausgang, in einer Sandtiefe, mache ich einen unfreiwilligen Abstieg vom Rad…  Am Ziel bestellen wir einen Tee für uns alle. Zur Zeit ist hier eine größere Gruppe untergebracht die sich scheinbar mit Esoterik und ähnlichem befasst. Das Hotel macht einen sehr guten Eindruck. Hier kann man auch mit dem Wohnmobil stehen. Der Tee ist super gut. Als Toni bezahlen will kommt er zurück und sagt uns dass der Tee auf Kosten des Hauses geht. Das ist mal wieder ein Beweis für die enorme Gastfreundschaft in Marokko. Den Rückweg treten wir getrennt an. Toni und Anneliese entlang der Dünen, Elli, Wolfgang und ich auf der Straße. Den Nachmittag genießen wir, nach leckeren Kohlrouladen, in der Sonne.

25.02.2017 Merzouga

 

Der Tag heute beginnt wieder sonnig und lässt die gestrige Schlecht-Wetter Front vergessen. Ich wasche einige Sachen durch. Elli, Wolfgang, Anneliese und Toni gehen mittags los um die größte Düne zu besteigen. Manni und ich gehen nicht mit. Wir haben beide noch sehr mit unserem Husten zu kämpfen und da müssen wir uns nicht noch unnötig anstrengen. Für mich ist die Düne auch von hier unten schön, da muss ich mir nichts beweisen. Ich kann auch ganz gut mal einfach nur gucken und genießen. Elli kommt als erste zurück. Ihr war es zu anstrengend. Und mit dem Knie die Sanddünen rauf und runter bekommt ihr auch nicht so gut. Durch das Objektiv meiner Kamera verfolge ich die anderen auf ihrem Weg zum „Gipfel“.

 

Am frühen Abend kommen immer mehr Karawanen durch die Wüste. Viele auf dem Weg zu einem Biwak mit vorherigen Blick auf den Sonnenuntergang.

Zum Tagesabschluss schneidet Wolfgang noch den Schinken auf. Er sieht von innen sehr gut aus. Heute passt aber nichts mehr in unsere  Bäuche.

24.02.2017 Merzouga

 

Der Tag beginnt sonnig. Wolfgang ist schon früh mit seiner Dieselheizung zu Gange. Da hat sich wohl wieder ein Kabel von der Fahrt los gerappelt. Doch auch unsere Alde will heute Morgen nicht warm werden. Ich überlege ob es am Butan Gas liegen könnte aber dann dürfte sie ja auch kein warmes Wasser erzeugen. Ich stelle trotzdem mal, als Versuch auf die elektrische Heizpatrone um. Doch auch hier erzeugt sie warmes Wasser, doch die Heizkörper bleiben kalt. Im Ausgleichsbehälter sehe ich keine Flüssigkeit und so ist dies mein nächster Versuch. Ich frage Wolfgang ob ich auch pures Wasser bei füllen kann. Er meint ja, gibt mir aber seinen Frostschutz für Aluminium Kühler. 50:50 soll ich mischen. Da der Behälter ganz leer ist mische ich einen halben Liter. Der passt auch ganz rein und die Flüssigkeit steht jetzt wieder halb über minimal. Ich starte die Heizung erneut und zu fünft starten wir zu einer Radtour in den Ort Hassilabied. Mein Fahrrad Akku ist schon wieder leer und der Schlüssel ist nach rechts gedreht. Das kann diesmal doch nur ich selber gewesen sein. Also noch schnell den Akku an das Ladegerät angeschlossen und mit dem Ersatz Akku Los. Im Ort gibt es einige wenige Geschäfte. Ich kaufe Trinkwasser, Limo für Manni und Brot und Butter. Danach fahren wir noch nach Merzouga. Hier kaufe ich noch einige Mitbringsel. Der Ort ist größer und hat mehr Geschäfte. Hier ist offensichtlich im letzten Jahr sehr viel neu gebaut worden. Auf dem Rückweg gibt mein Ersatz Akku auf… Keine 10 km. Zurück am Platz fühle ich direkt an den Heizkörpern. Warm. Jetzt bin ich doch ein bisschen stolz dass ich alleine auf die Fehlerursache gekommen bin.

Am Nachmittag zieht urplötzlich ein Sandsturm auf. Das ist nicht lustig und braucht kein Mensch. Ich war mit Wilko in den Dünen und habe die dunkle Wand sehen kommen. Gerade noch rechtzeitig komme ich am Wohnmobil an. Später dröppelt es noch ein bisschen mit Regen. Wetterbedingt schreibe ich heute schon gegen 17 Uhr.

 

Jetzt ist es 19:30 Uhr. Das Wetter hat sich beruhigt. Als ich eben den letzten Gang mit Wilko gemacht habe hat mich der Berber vom Fossilienstand hinter uns angesprochen und zu einem Tee eingeladen wenn ich zurück komme. Das habe ich auch gemacht. Wilko erst ins Wohnmobil, schnell noch eine lange Hose angezogen und dann bin ich rüber gegangen. Der Tee war echt gut. Er hat mir erzählt dass er 5 Kinder hat. 2 Jungen und 3 Mädchen. 2 der Mädchen sind schon in den Bergen verheiratet. Ich bedanke mich für den Tee und gehe ins Wohnmobil.

23.02.2017 Merzouga

Heute kommen wir zeitig weiter. Wilko ist super nervös. Erst als ich mich hinten zu ihm setze kommt er langsam zur Ruhe. Unterwegs kommt uns die 4L Trophy 2017 entgegen. Das ist eine Studentenralley mit R4. Zweck ist es mit mitgebrachten Spenden Schulen in Marokko zu unterstützen. Die Teilnehmer müssen Studenten sein und dürfen nicht älter als 28 Jahre sein. Die diesjährige Ralley geht am 26.02.2017, nach 10 Tagen, zu Ende.

Die Dünenlandschaft des Erg Chebbi ist schon grandios. Da wir hier mehrere Tage bleiben werden unternehmen wir heute nichts mehr. Abends werden wir vom Stellplatz noch zu einem Begrüßungstee eingeladen.

Nach 20 Uhr lasse ich Wilko noch einmal raus. Anschließend setze ich mich eine Weile draußen hin und genieße den wunderbaren Blick in den fantastischen Sternenhimmel. Einfach genial…

22.02.2017 Tazzarine

Gegen 9:30 Uhr geht es weiter. Wir müssen die gleiche Strecke, die wir vor 2 Tagen gekommen sind, zurück. Wilko habe ich jetzt vorne bei uns. Der ganze Fußraum, auch zwischen uns, ist frei für ihn. Ich habe ihm sein Geschirr umgelegt. So kann ich ihn im Falle eines Falles besser packen. Zusätzlich habe ich ihn an der Leine die ich um meine Armlehne fixiere. Beim Gerappel  auf der Strecke hat er zwar jetzt immer noch Angst. Ich habe ihn aber jetzt unter Kontrolle. Es wird immer besser mit ihm und als die schlimmste Wegstrecke vorbei ist geht er freiwillig wieder nach hinten auf seinen Stammplatz. Dort bleibt er, für den Rest der Fahrt, ziemlich entspannt liegen.

Als wir bei Zagora auf die N12 abgebogen sind und diese einige km gefahren sind, treffen wir auf einen deutschen Alleinfahrer mit einem Platten. Seinen Reifen hat es regelrecht zerpflückt. Auch ein Stück seiner Schürze ist ihm weggeflogen. Der gute Mann hat weder Werkzeug noch einen Wagenheber an Bord. Toni und Wolfgang nehmen sich seiner an. Das größte Problem ist der fest gewachsene Reservereifen unter dem Auto. Er weigert sich energisch von seinem Besitzer gelöst zu werden. Wolfgang kriegt es nach einigen Versuchen hin. Toni und Wolfgang haben ganz schön Arbeit. Der Hannoveraner kann von Glück sagen dass die Beiden heute seinen Weg gekreuzt haben….

Gegen 13 Uhr kommen wir in Tazzarine an. Manni legt sich erst mal hin. Sein Husten hat ihn in der letzten Nacht nur 2 Stunden schlafen lassen. Nach der Fahrt jetzt ist er ziemlich fertig.

Bei einem Gang in die Stadt besorge ich am Nachmittag noch frischen Hustensaft in der Apotheke sowie einige Vorräte an Papierartikeln die zur Neige gehen.

Gegen Abend ziehen Wind und Regen auf.

21.02.2017

Heute Morgen sagt Manni klipp und klar dass es ihm hier nicht gefällt und er weg möchte. Ich hole zuerst Elli und Wolfgang zum Gespräch. Unser Vorschlag:  Wir fahren schon vor und treffen uns unterwegs wieder. Wolfgang bietet an morgen weiter zu fahren und dann gemeinsam. Ist mir persönlich lieber. Toni hatte gestern schon gesagt dass er hier einige Tage bleiben möchte. Deswegen hole ich ihn jetzt auch dazu damit wir uns abstimmen können. Es wird kontrovers hin und her diskutiert und dann kommen wir überein dass wir bis morgen bleiben. Dann fahren wir Richtung Erg Chebbi. Ist zwar auch Wüste aber nach den Schilderungen und dem was ich darüber gelesen habe möchte ich mir dieses Gebiet, da wir ja jetzt so kurz davor sind (ca. 390 km), liebend gerne ansehen und die Lichtspiele mit dem Sand und dem Sternenhimmel ansehen. 390 km im Verhältnis zu unserer Gesamttour sind ja ein Klacks. Manni ist einverstanden. Wir werden morgen, als Zwischenstopp, in Tazzarine übernachten. Nach ein paar Tagen am Erg Chebbi, wenn das Wetter mitspielt, geht es dann wieder Richtung Spanien. 

Wolfgang hat heute Morgen den Vorschlag gemacht die Wasserkanister aus dem Führerhaus zu nehmen und Wilko von Anfang an den Aufenthalt vorne zu erlauben. Das werden wir morgen ausprobieren. Wir müssen ja die blöde Strecke vom Hinweg von Zagora aus auch wieder zurück. Ich habe vor ihm das Geschirr anzulegen und ihn an meinem Sitz zu sichern. Morgen kann ich mehr berichten…

Heute Vormittag haben wir uns, ohne Manni, die nähere Umgebung angeguckt. Seit früh war einer der wilden Hunde bei uns. Ich konnte es nicht lassen und habe ihn gefüttert. Der hat uns dann über die Hälfte der Strecke begleitet. Ich nenne ihn Bobby damit er einen Namen hat. Wir laufen über eine Düne die vom Platz aus überhaupt nicht groß ausgesehen hat. Als wir nach 1 ½ Stunden zurück kommen sehen wir, aus einem anderen Blickwinkel, dass sie doch ganz schön hoch ist. Irgendwie hat diese Einöde doch ihren Reiz.

20.02.2017

Erna, nimm doch nicht jede Sch… mit den Deine Krankheit Dir bietet. Lass doch endlich mal die schlimmsten Dinge aus…

Die Fahrt heute war für uns eine Horrorfahrt. Wilko gefällt die Fahrt auf den momentanen Straßen überhaupt nicht. Der Straßenbelag ist sowas von holperig und die vielen Furten, in denen Wasser über die Straße fließen kann, machen ihn wahnsinnig. Er hat nur noch Angst. Auf der ersten Strecke heute morgen ist er mir über zwei 35 l Wasserkanister im Führerhaus gesprungen und hat sich an meine Füße geduckt. Nach 40 km mit ihm da unten habe ich mich entschlossen um einen Halt zu bitten. Ich habe ihn mit seinem Geschirr angegurtet. Das geht auch eine Weile gut. Dann kommt, kurz vor Zagora, wieder eine riesige Delle die durch das ganze Wohnmobil geht und die hintere Schiebetür zu klatschen lässt. Nun ist es vorbei. In Panik windet er sich aus seinem Geschirr. Ich kann gerade noch verhindern dass er wieder nach vorne springt.

In Zagora legen wir einen Stopp zum Einkaufen ein. Danach geht es in den Erg Chegaga. Ich setze mich diesmal zu Wilko nach Hinten. Er ist jetzt wieder mit seinem Geschirr angegurtet. Damit er in Fahrtrichtung etwas im Rücken hat nehme ich das Rückenpolster von der Dinette und stelle es, mit der Rückseite zum Hund, zwischen Dinettenseite und der Längsbank. Dort stütze ich es mit meinen Beinen gegen Verrutschen ab. Doch die jetzt kommende Fahrstrecke, auch Toni und Wolfgang bisher unbekannt, ist die Hölle. Wilko ist nur sehr schwer zu beruhigen. Wenigstens habe ich ihn hier hinten jetzt unter Kontrolle. Der größte Teil der Strecke ist Baustelle. Nachdem der Weg dann etwas besser wird kommt eine Polizeikontrolle. Ich sprinte nach vorne und fliege, bald wie Wilko, über die Wasserkanister. Als die Polizisten uns sehen sitze ich brav angeschnallt auf dem Vordersitz. Als die Kontrolle vorbei ist klettere ich wieder zu Wilko nach hinten. Im Großen und Ganzen ist die Straße jetzt besser. Wilko entspannt sich langsam und bleibt liegen.

Auf dem Camping La Boussole angekommen empfängt uns ein unangenehmer Wind. Der Sand fliegt nur so umher. Wilko können wir nicht draußen liegen lassen. Er kriegt den Sand in die Augen. Auch sein Napf versandet sofort. Hoffen wir mal dass sich das bessert.

Am späten Nachmittag machen wir zu fünft, mit Wilko, einen Gang in den Ort. Mit Wilko haben wir überall Platz. Die meisten haben Angst vor ihm. Einige Kinder fragen ob sie ihn streicheln können. Die es sich trauen sind die Kings bei ihren Kumpeln.

Abends gibt es noch einen schönen Sonnenuntergang. Aufgrund der Lage heute mit Wilko habe ich unterwegs kaum Fotos machen können.

19.02.2017 Foum-Zguid

Gegen 10 geht es weiter. Die Landschaft unterwegs ist sehr karg und wird immer sandiger. Wir fahren heute zwar keine Serpentinen aber der Straßenbelag ist sehr unruhig. Wilko gefällt das gar nicht…

Unterwegs gibt es schöne Fotomotive. Unter anderem Sandsteinformationen am Rand des Jbel Bani. Dazu habe ich meinen Schwiegersohn gebeten auf den arabischen Seiten etwas zur Entstehung heraus zu finden. Hier seine Übersetzung: Der Sandstein entsteht in den unteren Gesteinsschichten durch Druck und Wärme. Er besteht aus unterschiedlichen Mineralien. Z B Quarz. Er ist resistent gegen Naturgewalten und deswegen gut geeignet zum Bauen. Er ist ein wichtiges Bauelement in Marokko. Der Stein kann viel Wasser und Rohöl speichern. Ganz lieben Dank Abdul.

Morgen geht es weiter zum Erg Chegaga.

18.02.2017 Tata

Heute Morgen geht es endlich weiter. Gegen ¼ vor 10 Uhr starten wir. Das Ziel ist Tata. Die Landschaft unterwegs ist wunderschön. Wilko findet nicht alle Strecken gut. In den Serpentinen rutscht er hin und her. Er verkricht sich im Loch der Stufe. Ich muss nur immer aufpassen dass er nicht über unsere, im Führerhaus abgestellte Wasserkanister, springt. Als wir an einer Schlucht halten kommen Wildhunde gelaufen. Manni gibt ihnen Futter und sie stürzen sich sofort darauf. Im weiteren Verlauf kommen Nomadenzelte. Toni hält an um einige Kleidungsstücke zu verschenken. Wie aus dem Nichts tauchen immer mehr Kinder auf.

Unterwegs sehen wir mehrere Dromedar Herden. Dann erreichen wir den Campingplatz Oasis Dar oua nou. Er ist sehr schön angelegt. Ich stürze mich direkt auf die Waschmaschine und haue noch 2 Maschinen Feinwäsche durch. Trocken bekomme ich nicht mehr alles aber morgen am nächsten Platz kann ich ja weiter trocknen. Hier ist es richtig warm. Draußen so an die 30°. Morgen geht es weiter nach Foum Zguid.

17.02.2017 Tafraoute

Heute morgen im Ort, Elli füttert zuerst einen freilaufenden Hund, dann eine Katze. Die armen Tiere hier können einem schon sehr leid tun. Nach unseren Einkäufen kommen wir an einem Cafe vorbei. Hier sitzt der Vermittler vom Maler. Er lädt uns zu einem Tee ein. Ich bitte ihn, einen meiner Einkäufe, an den Platz zu bringen. Eine ausgewachsene Ton Tajine. Da hätte ich super lange Arme bekommen. Am Nachmittag kommt der „bandito“ und macht Wolfgang und Toni die Füße und schneidet Elli und Manni die Haare.

Abends räumen wir so weit schon mal alles weg. Morgen soll es weiter gehen.

16.02.2017 Tafraoute

Die Sonne geht schön vor unserem Wohnzimmerfenster auf…

Um 10 Uhr sollen wir an der Werkstatt sein. Wir fahren schon um 8:30 Uhr und lassen Wilko in Elli und Wolfgangs Obhut. Vor der Werkstatt rechts ist frei. Da sollen wir direkt drauf fahren. Und schon legt unser Lackierer los. Er klebt ab und spritzt die schadhaften Stellen nach. Nach knapp 2 Stunden ist er fertig. Es sieht recht gut aus. Wir fahren zurück zum Platz. Der Maler war wohl kurz da, ist aber wieder gefahren. Bei näherer Betrachtung gibt es doch noch einige Stellen die der Lackierer übersehen hat. Aber jetzt sei es so. Für den Preis hätten wir in Deutschland vielleicht das halbe Führerhaus lackiert bekommen…

Wolfgang arbeitet wieder an seinem Wohnmobil und Elli, Anneliese und Toni machen eine Wanderung. Gegen 15 Uhr kommt der Maler. Wir 6 müssen in einer halben Stunde los. Wir haben Elli, Wolfgang, Anneliese und Toni zum Essen eingeladen. Zum einen als Dank für ihre Hilfe an unserem Wohnmobil, zum anderen auf unser „Neues Wohnmobil“. In dem Lokal wird auch Bier ausgeschenkt. Wir bestellen alle eine Tajine. 4 nehmen Rinder Tajine mit Pflaumen und Mandeln, Manni Rinder Tajine mit Gemüse und Wolfgang Tajine mit Hackbällchen und Gemüse. Das Bier wird in Dosen, diskret verpackt in einer Serviette, serviert. Allerdings gibt es nur eine Dose für jeden, danach ist das Bier alle… Das Essen ist super. Das Rindfleisch um Welten besser als in dem Lokal beim Lackierer. Alle sind mit ihren Gerichten sehr zufrieden. Zum Nachtisch gibt es Obstsalat für alle. Frisches Obst mit Honig. Sehr, sehr lecker. Dieses Lokal ist sehr zu empfehlen. Es ist das La Kasbah.

Zurück am Platz sehen wir schon von weitem dass der Maler auf unserem Dach hockt und den Dackel auf unserer Sat-Schüssel in Wilko verwandelt. Es gelingt ihm sehr, sehr gut. Das Bild auf der Leiterabdeckung und der Arganbaum auf der Rückwand sind auch fertig. Sie sind wunderschön geworden und als wir die Leiterabdeckung anhängen ergibt sich ein tolles Gesamtbild. Ich kaufe noch ein Einzelbild bei ihm. Er fragt mich ob ich  nicht etwas an Kleidung oder Schuhe für ihn oder seine Familie habe. Ich überlege kurz und hole eine Bluse aus dem Kleiderschrank die ich bisher für „Gut“ aufgehoben habe. Schwarz, grau, creme und rosa mit Glitzersteinchen. Ich glaube das könnte seiner Frau gefallen da die Marokkanerinnen viel Glitzer tragen. Er freut sich sehr. Selbst er findet die Bluse sehr schön. Spontan schenkt er mir noch ein zweites Bild. Das wiederum freut mich sehr.

15.02.2017

Zuerst die allerwichtigsten Dinge des Tages:

Marion und Abdul, herzlichen Glückwunsch zu 17 Jahren Ehe und 3 wunderbaren Enkelkindern. Abdul, noch mal ganz lieben Dank für die Hilfe am Telefon heute Morgen.

Herzliche Geburtstagsglückwünsche an Rolf in Dülken und Ulla in Ibbenbüren.

Heute morgen, kurz nach 9 Uhr, bringt Mohamed seinen Lackierer zur Nacharbeit. Er bittet mich um das restliche Geld. Seine Mutter ist in Tiznit im Hospital und muss am Herzen operiert werden. Ich sage ihm dass ich es ihm nur gebe wenn das Auto heute fertig wird. Er verspricht es mir. So zahle ich den Rest. Beim Anblick meiner 4 Enkel fragt er ob Familie. Ich bejahe und sage dass der Papa der 3 rechten Kinder ebenfalls Marokkaner ist. Er gibt mir direkt eine Visitenkarte und sagt Abdul soll, wenn wir zurück sind, doch mal anrufen. Er bittet noch um einen Kaffee für seinen Mitarbeiter. Dann ist er weg. Der Lackierer hat so wenig Material dabei dass ich nicht glaube dass er etwas machen kann. Ich versuche ihm zu erklären worum es mir geht, nämlich um alle Stellen rund um alle Klappen, die nachbehandelt wurden. Das ist nicht silber metallic sondern grau. Ich habe den Eindruck dass er sich aus dem Staub machen möchte. Er sagt immer Chef reden. Dann weiß ich mir nicht mehr zu helfen und versuche Abdul zu erreichen. Er ist auf Arbeit, ruft mich aber trotzdem über WhatsApp zurück. Ich frage unseren Lackierer ob er arabisch spricht. Ja. Dann erkläre ich Abdul worum es geht und er übersetzt es dem jungen Mann. Jetzt geht alles leichter. Der junge Mann spricht mit seinem Chef, der kommt sofort wieder raus, und morgen um 10 Uhr sollen wir in die Werkstatt. Es wird nachgespritzt. Die Farbe muss erst noch wieder besorgt werden. Abdul, an dieser Stelle noch mal vielen Dank.

Zwischen allem vorher kommt der Maler und will wissen wie wir die Bilder haben wollen. So langsam fühle ich mich überfordert. Hier das Telefonat, dazwischen der Maler, Manni will auch noch was und der Chef vom Lackierer kommt auch wieder. Alle gleichzeitig….

Dann kommt Ibrahim noch vorbei und ich bitte ihn unsere Tour, von vor 10 Tagen, in meine Karte einzuzeichnen. Der Maler beginnt damit, alle 3 Bilder gleichzeitig zu skizzieren. So können wir von keinem mehr zurück treten. So läuft das hier. Mit der Arbeit anfangen, der Kunde ist gefixt. Weiter machen muss man ja nicht sofort, lieber erst den nächsten Kunden fixen….

Das Bild vorne am Alkoven macht er vor Mittag fertig. So habe ich es mir gewünscht. Dezent. An der Leiterabdeckung hat er als erstes begonnen, macht er morgen fertig. Den Ziegenbaum auf dem Heck bringt er heute nicht mehr fertig, wie auch nach 5 Stunden Mittagspause… Morgen geht  ja, außer der Leiterabdeckung nichts da wir ja wieder in die Werkstatt müssen. Elli ist so lieb und will Wilko hier behalten. Dann braucht der arme Kerl nicht wieder an der Straße in der Sonne liegen. Morgen haben wir um 16 Uhr in einem Lokal für 6 Personen, mit Hund, reserviert. Hoffentlich sind wir bis dahin zurück.

Elli, Wolfgang, Anneliese und Wolfgang machen heute eine 40 km lange Radtour mit 450 m Höhenunterschied. Da bin ich ja froh dass ich heute Morgen abgesagt habe um hier vor Ort bei den Arbeiten dabei zu sein. Ich glaube nicht dass mein Rad, bzw. seine Akkus, das geschafft hätten…

Zum späten Nachmittag habe ich 4 Salatteller gemacht. Haben gut geschmeckt. Sogar Manni fand es lecker. Er hatte ja auch mittags schon Currywurst mit Pommes….

14.02.2014

Früh am Morgen ein Schock für uns. Plötzlich hat unser großes Fenster Risse in der Scheibe. Unsere sofortige Vermutung die Jungs haben Samstag, nachdem sie die Zeitungen abgerissen haben und die Fenster abgewischt haben, Verdünnung oder ähnliches benutzt. Das Küchenfenster und Mannis Alkovenfenster ebenfalls. Wir sind natürlich geplättet. Als der Chef über den Platz fährt winke ich ihn heran. Als ich ihm die Fenster zeige behauptet er nicht in Garage. Wir können das Gegenteil nicht beweisen. Ich sage ihm dass wir Samstag weiterfahren. Wenigstens sollen noch die Ausbesserungen folgen. Sonst gibt es kein Geld.

Heute ist großer Waschtag. Bettwäsche und Handtücher habe ich ja gestern weg gegeben. Elli wäscht auch wie ein Weltmeister. Dadurch kann ich meine letzte Handwäsche schleudern. Das erleichtert natürlich enorm.

Mittags haben Toni und Anneliese zum Essen geladen. Noch auf Tonis Geburtstag. Anneliese hat Käsenudeln mit Apfelmus und Blumenkohlsalat gemacht. Super lecker das Ganze. Wolfgang hat noch ein  5l Fässchen Bitburger dazu spendiert. Es wird eine gemütliche Mittagsrunde. Nachmittags bringt der junge Mann meine Wäsche zurück. Ich zahle 6 Euro plus 1 Euro für Waschmittel. Das Ergebnis allerdings überzeugt mich überhaupt nicht. Die Handtücher sind nicht richtig sauber, die Bettwäsche zusammengeknüddelt…  Wahrscheinlich alles nur kalt gewaschen. Nein, da  würde ich nichts mehr mit geben.

Dann gehen Elli und ich zu unserem Hamam Termin. Wir sind gespannt was uns erwartet. An der Kasse wird für jeden von uns ein Handtuch bereitgelegt. Darauf werden verschiedene Dinge wie Seife, Waschhandschuh, Tonerde, Schampoo, Öl, Kopfbürste, eine Sitzmatte und Badelatschen drapiert. Dann werden wir in einen Raum geführt. Hier sollen wir uns ausziehen. Unsere Sachen werden an einer Art Rezeption entgegengenommen. Danach werden wir in einen weiteren Raum geführt. Hier herrscht ein Dampfsaunaklima. Wir sollen uns auf die Matten setzen und dann beginnen zwei Frauen damit uns zu waschen. Als sie mit dem Waschhandschuh los legen rubbeln sie uns jede Menge Hautschichten weg. Sie meinen: Spaghetti… Das ganze tut richtig gut. Auch die Kopf- und Körpermassage. Die Haut fühlt sich anschließend richtig weich an. War schon ein tolles Erlebnis.

13.02.2107 Tafraoute

Puh, geschafft. Endlich raus aus der Werkstatt. Früh um 8:30 Uhr dürfen wir raus. Wir sollen hoch zum Stellplatz fahren. Morgen kommt der Lackierer zum Nachbessern raus.

Unsere Freunde am Stellplatz sind überrascht dass wir so früh schon da sind. Jetzt im hellen sieht unser Auto wirklich schön aus. Die noch sichtbaren Fehler werden hoffentlich morgen behoben.

Jetzt beginne ich mit dem Groß Reinemachen. Betten abziehen, alles aussaugen, Alle Schränke abwaschen, putzen… Derweil versetzen Wolfgang und Toni unseren Fahrradauszug. Jetzt hat Manni links davon Platz für den Genarator, Gasflaschen, Hundefutter und diverses andere. Auf der anderen Seite bleibt noch eine gute Kistenbreite Platz. Meine Schuhtasche wird auf die andere Seite verlegt. Jetzt haben wir viel mehr Platz. Und wenn, am Ende unserer Tour, im vorderen durchgehenden Staufach die Schubladenauszüge verbaut werden, bekommen wir in der Heckgarage noch mehr Platz.

Danach geht Wolfgang an unsere nächste Baustelle. Bei Warmwasserbetrieb schaltet die Pumpe wieder öfter ein und ich habe in der Werkstatt den Heizungsraum als Ursprung lokalisiert. Das Wasser sammelte sich immer unter dem Heizungskasten. Wolfgangs erste Vermutung, Fehler in der Alde Heizungsanlage. Dann müssen wir das Problem bis Deutschland schieben. Doch Wolfgang gibt nicht auf und schaut noch mal genauer hin und dann findet er hinter dem Heizungskasten Feuchtigkeit.  Dann hat er es, ein Verteiler dreier Warmwasserleitungen ist undicht. Danach scheint alles gut. Abends schalte ich noch mal Warmwasser ein um zu testen. Unter dem Heizungskasten kommt kein Wasser mehr hervor. Dafür jetzt am Wasserablasshahn zur kompletten Entleerung des Systems. Vielleicht hat sich dort durch die Arbeiten am Verteilstück etwas gelockert. Bisher sah es dort, bei meinen bisherigen Suchen nach der undichten Stelle, immer trocken aus. Muss man morgen mal sehen.

Zwischen all den Arbeiten taucht, wie aus dem Nichts, der Bildermaler auf. Wir vereinbaren für Mittwoch einen Termin. Auf das Heck soll ein Arganbaum, auf die Leiterabdeckung eine Palme und auf die untere Schräge des Alkoven eine Karawane. Alles sehr dezent gehalten. Zudem soll der Maler unseren Dackel auf der Sat Schüssel in Wilko verwandeln…

Nachmittags gehe ich dann noch mit Elli in die Stadt. Wir brauchen beide Waschmittel und Weichspüler. Morgen wollen wir waschen. Auf dem Weg in die Stadt fängt uns ein junger Mann am Campingplatz ab und fragt ob wir Waschmaschine brauchen. Steht uns auf der Stirn geschrieben: waschen, waschen, waschen?… Er bietet an die Wäsche zu holen und zurück zu bringen für 60 DH, 6 Euro. Ich stimme dem zu. So habe ich wenigstens schon mal die Bettwäsche und Handtücher weg. Dann gehen wir zum Hamam und machen für morgen Nachmittag um 16 Uhr Termin. Anschließend gehen wir noch in ein Lokal und bestellen dort für Donnerstag einen Tisch für 6 Personen. Den Hund dürfen wir auch hier mit her bringen. Mit dem Essen wollen wir uns bei Wolfgang und Toni für ihre Hilfe an unserem Wohnmobil bedanken und gleichzeitig einen ausgeben auf unser „neues“  Mobil.

Zurück am Platz weiche ich, nach einem frischen Pfefferminztee, die restliche Wäsche für morgen ein. Der junge Mann kommt tatsächlich abends die Bettwäsche und die Handtücher abholen. Mal sehen wie sie wird. Der Wasserwagen kommt jetzt regelmäßig.

Uwe aus Ritterhude kaufen wir zu viert noch einen Vorderschinken ab.

12.02.2017 Tafraoute

Zuerst das wichtigste des Tages: Herzlichen Glückwunsch an Toni zu seinem Geburtstag.

Tag 14 in der Werkstatt und Tag 8 in der Halle.

Heute Morgen beginnt unser Lackierer damit die schlechten Stellen durch die Zeitungsabrisse zu beseitigen. Auch der Rahmen der Toilettenklappe muss noch korrigiert werden. Da die Stoßstangen noch lackiert werden müssen und somit noch einiges abgeklebt werden muss entscheiden wir uns gegen 9:30 Uhr zum Stellplatz hoch zu gehen. Wir wollen Toni zu seinem Geburtstag gratulieren. Wir haben Glück. Der Vormittag bleibt trocken. Kurz vor 12 gehen wir zurück. Wilko ist am Platz schon wie jeck rumgelaufen. Er hat es tierisch genossen mal wieder frei laufen zu können. So gehen wir auf dem Rückweg mit ihm, freilaufend, am Friedhof vorbei zur nördlichen Stadt und von dort zurück zur Werkstatt. Dort werden wir total überrascht. Vor der Werkstatt steht der Carthago. Bedeutet wir kommen erst mal nicht raus. Die Stoßstangen sind fertig. Die Felgen sind fertig. Als der Lackierer mich sieht holt er mich direkt und fragt ob die Felgenfarbe ok ist. Ich sage ihm sehr gut. Er ist erleichtert. Braucht er, nach seiner eigenen Entscheidung da wir ja nicht da waren, nicht wieder umlackieren…

Ich schalte hier das Handy auf ARD um die Wahl unseres 12. Bundespräsidenten zu sehen.

 Fehlt nur noch hinten der Anhängerbock. Nachdem auch der fertig ist fragt Manni !!! ihn ob wir heute noch raus können. Manni versteht in 2 Stunden. Das hat er auch gesagt. So besorgen wir in Ruhe Brot und Trinkwasser. Doch am Nachmittag regnet es doller und der Chef will uns nicht raus lassen. Das Problem ist wohl die hintere Stoßstange. Der Chef meint der Regen könnte ihr schaden und wir sollten die Nacht noch unter dem Dach bleiben… Kommen ja eh nicht raus, vor uns steht der Carthago… Der Chef fragt mich nach Geld. Ich sage ihm dass ich ein bisschen geben will und den Rest morgen wenn wir draußen sind. Das akzeptiert er. So bekommt er heute knapp die Hälfte. Eine Wolke in der Haube will er morgen selber noch mit der Maschine raus polieren.

Den Rest des Tages verbringen wir überwiegend in der dunklen Halle. Wir essen Rinderrouladen mit Brot und Soße. Abends ist noch mal ausgiebiges Duschen für beide angesagt. Nicht mal unter Zwang… Das verplemperte Wasser können wir morgen früh wieder auffüllen.

11.02.2017 Tafraoute

Tag 13 in der Werkstatt

Der Tag beginnt mit ein wenig Regen. Nachmittags wird es etwas mehr. Für Morgen ist starkes Graupelgewitter angesagt. Unsere Rahmen werden heute noch einmal gespritzt. Dann beginnt der Lackierer das Auto zu waschen und anschließend zu polieren. Mich wundert der Ablauf und ich frage ihn wann denn die Stoßstangen lackiert werden. Er weiß von nichts. Ich versuche ihm zu erklären dass das mit dem Chef abgesprochen ist. Natürlich kann er nichts machen ohne das ok von Oben. So poliert er munter weiter. Am späten Nachmittag kommt der Chef zurück. Wir sagen erst mal nichts. Wenn nicht dann bleiben sie wie sie sind. Der Lackierer sagt dem Chef wohl Bescheid und der zitiert mich direkt heran. Ob denn die Stoßstangen auch in der Farbe lackiert werden sollen. Ich gucke ihn an und sage ihm dass wir das doch besprochen haben. Irgend etwas dämmert ihm. Wäre aber etwas im Preis mehr. Auch hierzu sage ich ihm dass wir das doch schon besprochen haben. Es scheint ihm wieder einzufallen. Wahrscheinlich hatte er an dem Tag schon zu viele Kunden besucht und sein Gedächtnis schon etwas zugekippt… Von den anderen abgesprochenen Sachen wie die Umrandungen um den Grill, den Spiegeln und den Blinkern sage ich ihm schon gar nichts mehr. Das lassen wir jetzt so. Dadurch habe ich nachher im Preis noch Luft um ihn zu drücken…

Schnell ruft er jetzt Kommandos herum und es geht wieder zu zweit an unserem Auto weiter. Die Scheiben werden von den Zeitungen befreit. Nach 11 Tagen können wir das erste Mal wieder aus den Fenstern sehen, wenn auch nur gegen die Werkstattwände. Zurzeit wird scheinbar abgeklebt damit morgen früh die Stoßstangen lackiert werden können…

10. 02.2017 Tafraoute

Tag 12 in der Werkstatt

Heute wurden alle Ränder um die Rahmen abgeklebt und alle Rahmen und die Schürze gespritzt. Das Wetter war heute nicht mehr so warm wie die letzten Tage aber zum draußen sitzen hat es noch gut gereicht. Morgen und Sonntag soll eine dicke Regenfront mit Gewitter durchziehen.

Wolfgangs Haube wurde heute hoch zum Platz gebracht. Doch Elli, WolfgangAnneliese und Toni waren zum Wasser holen mit den Rädern an die Quelle gefahren. Als sie auf dem Rückweg wieder vorbeikommen sagen wir Wolfgang Bescheid dass seine Haube ihn überholt hat…

So langsam fängt es an zu kribbeln. Wir möchten raus  aus der Halle. 6 Nächte hierin reichen langsam…,

09.02.2017 Tafraoute

Tag  11 in der Werkstatt, Nacht 5 in der Halle...

Heute kommen wir ein ganzes Stück weiter. Der Aufbau wird rundum lackiert. Unser armer Lackierer arbeitet den ganzen Tag durch. Als ich gegen 17 Uhr in die Halle gehe und mir unser Auto von vorne betrachte, der Alkoven ist auch lackiert, bemerke ich ihn zuerst gar nicht. Er sitzt wie ein Häufchen Elend zusammengekauert vorne an unserer Beifahrerseite. Ich frage ihn ob er Probleme wegen der Farbdämpfe hat. Er bejaht und sagt mir dass er starke Kopfschmerzen hat. Wahrscheinlich traut er sich nicht sich draußen hin zu setzen. Da hätte ihn der Patron vermutlich direkt wieder am Wickel. Die Arbeitsbedingungen sind wirklich miserabel hier. Fürsorgepflichten kennen die Chefs gar nicht. Und im Prinzip unterstützen wir das weil wir hier für kleines Geld arbeiten lassen. Andererseits hätten die Jungs sonst vermutlich kein Einkommen.

Kurz vor Mittag kommt einer der beiden Straßenhunde, die hier leben, vorbei. Ich locke ihn mit Lekkerlis an. Total schüchtern nimmt er vorsichtig eines. Dann noch ein halbes. Er traut sich nicht so wirklich. Das nächste biete ich ihm aus meiner Handfläche an und er nimmt es tatsächlich. Dann kommt der Chef und jagt ihn weg. Er meint wenn er hier gefüttert wird würde er nachts bellen und dann könne er nicht schlafen. Morgen nehme ich Hundefutter mit raus. Der Chef kann mich mal…

Mittags wieder Essen gehen. Heute gegrilltes Hähnchen mit Pommes. Das war aber nicht gut. Zu lange im Ofen bekam Manni das schwarze Stück und ich das etwas hellere. Das Fleisch war so trocken und man schmeckte das verbrannte…

Wolfgang kommt zweimal vorbei um nach seiner Haube zu sehen. Nach dem zweiten Mal sage ich dem Chef das unser Freund sehr ungeduldig wegen seiner Haube ist. Ich will ihn noch auf unser Auto ansprechen da explodiert er. Das finde ich eine Frechheit. Soll der noch mal kommen und ein Bier wollen…. Der Scheinheilige fährt danach hoch zum Platz und gibt Wolfgang zu verstehen alles sei bestens. Als er kurz darauf wiederkommt zitiert er einen Mitarbeiter zur Haube und voila, sie wird gespritzt. Dieses kleine A.…loch (sorry) kann es wohl nur mit Männern!!! Ich habe noch dicke Backen…

08.02.2017 Tafraoute

 

Tag 10 in der Werkstatt. Und wir dachten wir sind nach 3 bis 4 Tagen wieder raus…

 

Heute geht es weiter. Das fertige Führerhaus bekommt durch unsere Folie ein Ganzkörperkondom. Dann werden alle Schlösser und Rahmen abgeklebt. Danach beginnt der Farbauftrag. Diesmal in mehreren Schichten. So wie es abends aussieht kommt wohl morgen der Klarlack zum Einsatz. Hoffen wir zumindest.

 

Der Holländer hat seinen Fiat 500 fertig. Der Chef darf ihn fahren. Als er bemerkt dass mehrere fotografieren ist er stolz wie Oskar.

 

Mittags gehen wir wieder zum Essen in das nahe Restaurant. Inzwischen als Stammgäste, werden wir mit Handschlag begrüßt.  Manni wählt wieder Salat maroccaine, ich nehme Salat Nizza. Manni dazu eine Tajine boeuf (Rind) und ich Spagetti Bolognese. Der Salat ist gerade serviert da kommt Wolfgang. Er ist richtig stinkig weil Mohamed, nicht wie gestern versprochen, seine Motorhaube geholt hat. Eine Katze durchquert das Lokal und Wilko rastet mal wieder aus. Zum Glück hat Manni ihn fest am Bein. In der Aufregung kriege ich gar nicht mit dass Wolfgang weg ist. Jetzt ist Wilko hibbelig. Vorher lag er ruhig an dem kleinen Mäuerchen vom Schildkrötengehege. Durch die Katze aufgeregt fällt ihm dort plötzlich jede Bewegung auf. Das weckt auch das Interesse der Schildkröten. Sie ziehen in ihrem Tempo an Wilko vorbei und der muss sich natürlich erst mal aufplustern. Allerdings kommt er bei dem Tempo nicht klar, was soll er jetzt, jagen oder was??? Die Dinger bewegen sich ja kaum. Er ist fast so irritiert wie bei Axel seinem Bruno… Ich rufe ihn zur Ordnung und, als er sich wieder abgelegt hat, kommt sogar eine Schildkröte das kleine Mäuerchen hoch gucken welcher Blödmann ihr eben am Panzer gerüttelt hat.

 

Nach dem Essen der übliche Gang zum Bäcker. 2 Baguette und 2 Stücke Torte, alles zusammen für 1,25 Euro…

 

An der Werkstatt angekommen sage ich dem Chef wie sauer Wolfgang ist dass er ihn versetzt hat. Er sagt mir dass er sofort hoch fährt und mit ihm redet. Und er sprintet sofort zu seinem Auto und düst los.

 

Als er nach einiger Zeit wiederkommt hat er Wolfgangs Motorhaube in seinem R4 verstaut.

Da wir nicht mehr ins Wohnmobil können, weil alle Schlösser verklebt sind, bastele ich uns nachmittags aus dem Kuchenkarton Löffel. So können wir den Kuchen auch essen… Not macht erfinderisch. An unserem Auto wird bis zum Abend gespritzt. Heute geht es aber mit dem Geruch im Auto. Das schlimmste scheint  der Klarlack zu sein. Hoffentlich haben wir es bald überstanden.

07.02.2017 Tafraoute

Tag 9 in der Werkstatt. Das Wetter meint es weiterhin gut mit uns so dass wir den ganzen Tag über draußen sitzen können. Drinnen im Wohnmobil hält man es nämlich nicht aus. Heute wurde das Führerhaus lackiert. Sieht bis jetzt sehr gut aus.

Während der Arbeiten habe ich einen Marktbummel gemacht, wir waren wieder essen und den Nachmittag faul in der Sonne gesessen. Was will man auch groß anderes hier machen. Präsent sein während der Arbeiten erscheint uns schon wichtig.

Mohamed ruft mich nachmittags rüber und will mir stolz die gute Arbeit seines Lackierers zeigen. Ich zeige ihm direkt zwei Stellen die nachpoliert werden müssen. Er zieht mich sofort weg und küsst meine Hand. Wird alles noch ok und wenn fertig ein Schmuckstück, erzählt er mir. Morgen soll es an die Seiten gehen.

Wie immer kommt abends unsere Fangemeinde zur Begutachtung vorbei. Karl ärgert sich ein wenig dass er nicht das fertige Auto sehen kann. Halt ein anderes Mal. Die beiden wollen morgen weiter nach Tiznit. Ein neuer Anlauf um die Polster neu beziehen zu lassen. Vielleicht treffen wir uns ja noch einmal in Spanien, sonst halt in Deutschland. Karl denke daran zum Forumstreffen ein Fässchen mit zu bringen…

06.02.2017 Tafraoute

Mein Gott, in 10 Monaten ist schon wieder Nikolaus….

Tag 8 in der Werkstatt

Heute machen wir unsere Tour. Ibrahim kommt uns abholen. Um 8:40 fährt er vorbei an die Tankstelle. Auf dem Rückweg hält er an der Waschstraße an. Dort ist gerade besetzt. So kommt er das Stück weiter zu uns und lädt uns, samt Wilko, ein. Am Stellplatz sind alle überrascht dass wir so früh sind. Dann geht es los. Zuerst steuert der die blauen Steine an. So sieht Manni sie auch einmal in Natura. Viele der Leute die vorgestern noch da waren sind weg. Dafür jede Menge junge Leute. Und die feiern hier oben eine deftige Techno-Party mit Riesen Party Equipment. Das muss schon in der Nacht davor gewesen sein wie uns gestern einer an der Werkstatt erzählt hat.

Dann geht es weiter durch die wunderschöne Landschaft Marokkos. An einem, mit Palmen bewachsenen Flußlauf, Oasenmäßig, setzt Ibrahim uns ab damit wir die Gegend zu Fuß genießen können. An einem kleinen Cafe kehren wir ein und genießen einen Tee. Danach laufen wir noch ein ganzes Stück und dann fährt Ibrahim uns zu einem Berberdorf. Hier sind 2014, bei der großen Flut, etliche Lehmhäuser zerstört worden. Wir sind bei der Familie Rachid Tahri zum Mittagessen eingeladen. Ihr Haus liegt unterhalb der zerstörten Häuser. Der Zugang zum Haus ist beschwerlich. Innen ist es angenehm kühl. Ich suche die Toilette auf und bin angenehm überrascht. Ein sehr heller Raum mit europäischer und französischer Toilette. Alles super sauber. Eine große Waschmaschine steht auch im Raum. Der Familienvater begrüßt uns herzlich und richtet mit seinem ältesten Sohn Hassan, 9 Jahre, das Essen an. Der jüngere Sohn Said ist ein verschmitzes Kerlchen von 4 Jahren. Wir verteilen alle Kulis und Süßigkeiten an die beiden Kinder. Da geht das, auch bei uns übliche Spiel los, der jüngere bekommt und holt und der ältere nimmt es ihm wieder ab…

Die Tajine mit Geflügel und drei verschiedenen Salaten ist super. Sophia, die Hausfrau, hat super gekocht. Nach einem Nachtisch mit frischem Obst bittet uns der ältere Sohn auf die Terrasse. Dort gibt es noch Tee. Der Hausherr zeigt uns noch die Küche. Er zeigt uns auch ein Fotobuch von einem Gast aus 2009 als die Häuser oberhalb noch alle ganz waren. Sein Haus hatte wunderschöne Mosaike an der Decke. Wir dürfen noch ein Foto von der ganzen Familie machen. Ich verspreche Rachid ihm die Fotos zu schicken. Er glaubt scheinbar nicht so recht daran, schreibt mir aber freudig seine Adresse auf. Ich werde die Fotos in Tafraoute drucken lassen und Ibrahim kann sie ihm bei einer seiner nächsten Touren geben. Ich schreibe, für uns alle, noch eine Widmung in sein Gästebuch.

Dann geht es weiter und Ibrahim fährt uns noch zu einer Nomadenfamilie. Das Leben der Leute ist wirklich hart. Nur die Oma ist da und hält das Kochfeuer am brennen. Der Rest der Familie ist mit den Ziegen in den Bergen unterwegs. Erst am Abend kehren sie zurück.

Dann geht es wieder zurück nach Tafraoute. Es war eine wunderschöne Tour die uns viele Einblicke in das tatsächliche Leben hier gezeigt hat.

Zurück an der Lackiererei haben wir den Eindruck es hätte sich gar nicht bewegt. Doch beim näheren Hinsehen sind die Innenseiten der beiden Führerhaustüren bearbeitet worden und werden gerade silber gespritzt… Der Chef erklärt mir dass morgen das Führerhaus und vielleicht auch die Aufbautür Seite lackiert wird. Schlafen abends wäre kein Problem. In Shallah…

Und das auch nach Viersen. Erna lass dich ja nicht hängen und stehe die OP morgen durch….

05.02.2017

Tag 7 in der Werkstatt. Erst tut sich gar nichts. Sonntag. Also kümmere ich mich mal um das Innenleben und sauge Staub und putze durch. Das war zwingend notwendig. Wenn ich bedenke was dann in und an allem anderen noch an Staub sitzt…

Kurz vor 10 kommt unser Arbeiter. Ich frage ihn ob er heute an unserem Auto arbeitet und er sagt ja, bis Nachmittag, dann Schluss. Er vergnügt sich aber nur sehr sporadisch mit seinem Schmörgel Papier.  Wir gehen dann kurz nach 12 zum Essen. Heute gibt es für Manni Tajine mit Rind und für mich Tajine mit Huhn. Wie immer super lecker. Der Kellner, der uns an der Straßenseite immer bedient hat möchte uns heute unbedingt einen Kaffe ausgeben. Ich lehne dankend ab da ich ja keinen Kaffee trinke. Manni wählt aus Höflichkeit einen Kaffee mit Milch. Kommt natürlich der Café au lait. Sehr dünn durch die Milch. Aber die Geste alleine war super. Manni hat sich auch herzlich bedankt. Noch eben beim Bäcker Brot und Kuchen gekauft und dann zurück zum Wohnmobil. Da jetzt allgemeine Mittagspause für die Arbeiter ist nutzen wir die Zeit um Wilko eine Ruhephase im Mobil im Schatten zu gönnen. Wir nutzen sie natürlich auch für uns. Dann klopft es. Wollen die jetzt wirklich weiter arbeiten?... Nein es sind Elli, Wolfgang, Anneliese und Toni. Sie waren von Said zum Essen eingeladen und kommen nun bei uns vorbei. Sie haben wohl in unserem Lokal geschaut ob wir da sind. Sie teilen uns mit dass Ibrahim morgen um 9 Uhr kommt und mit uns eine geführte Tour mit seinem Auto in die Umgebung mit uns macht. Das heißt für mich, ich muss heute mit Mohamed abklären wann wir in die Halle kommen. Er sagt spontan morgen. Aber hier ist ja für alle Fragen morgen… Ich erkläre ihm dass wir morgen den ganzen Tag ab 8 Uhr weg sind. Das macht ihn unruhig und verschreckt. Er meint 9 Uhr sei doch besser. Ich sage, laut Wolfgangs WhatsApp 8 Uhr. Daraufhin wird er hektisch und sagt wIr sollen gleich in die Halle fahren. Hektisch beginnt er am Fahrzeug in der Halle die Zeitungen abzureißen. Der Lackierer, der unser Auto zuerst behandelt hat, hilft ihm, obwohl er schon in Feierabend Kleidung ist. Er sagt mir dann auch dass er unser Auto lackieren wird. Ich gebe ihm schon mal einen guten Vertrauensvorschuss durch einen guten Bakschisch. Auch lasse ich ihm unseren Autoschlüssel da damit er auch die Radläufe von innen lackieren kann. Dann kommt plötzlich der Kellner von unserem Restaurant und fragt ob wir morgen mit 6 Personen essen möchten und er entsprechend einen Tisch reservieren soll. Wahrscheinlich animiert durch die Frage unserer Freunde ob wir da sind. Ich sage ihm dass wir morgen einen Tagesausflug machen und nicht essen kommen.  Enttäuscht geht er wieder.

Dann kommen auch die Leute vom Wohnmobil in der Halle wieder.  Jetzt gibt es einen fliegenden Wechsel. Die sind wahrscheinlich froh dass sie heute schon raus können und wir sind froh dass unser Auto jetzt viel blockiert und es fertig werden muss wenn da noch mehr rein sollen.

Karl und Angelika besuchen uns noch. Wilko wird morgen bei den Beiden bleiben während wir unsere Tour machen. An dieser Stelle schon mal ein herzliches Dankeschön.

Mit Fernsehen ist es jetzt natürlich vorbei. Wir gucken jetzt, im wahrsten Sinne des Wortes, Schwarz…

Gegen 19 Uhr ist das Internet alle. Wir gehen noch mal los zum Aufladen. Doch gleich der nächste Laden, der gerade schließen will, bietet auch Maroc Telekom an. Ich stürze mich gleich auf den Mann der gerade die Rollade schließen will und er lädt unser Volumen noch auf. Super. Hier ist doch vieles sehr unklompiziert.

04.02.2017 Tafraoute

Tag 6 in der Werkstatt. Er beginnt wie jeder Tag. Erst geht es mal los und dann zieht es sich. Ich fahre heute mit Elli, Toni und Anneliese zu den blauen Steinen. Als Manni mein Rad rausholt trifft mich fast der Schlag. Ich sehe sofort dass die Schlüsselstellung am Akku auf On steht. Da das Rad zum letzten Mal Montag von Manni benutzt wurde um die Kassette zur Entleerung zu fahren, kann ich mir ausrechnen dass da kaum noch Leistung im Akku sein wird. Panisch hänge ich den Akku an das Ladegerät aber die Zeit wird nicht reichen. In einer knappen Stunde will ich los. Dumm gelaufen. Manni hat gestern noch gefragt ob ich den Akku noch mal aufladen will. Da ich ihn ja aber erst letzten Sonntag geladen hatte war ich der festen Meinung dass das nicht nötig ist… Ich nehme noch den zweiten, schlechten, Akku mit.

Am Stellplatz draußen wechsele ich erst mal auf den schlechten Akku. Dann geht es aus Tafraoute raus durch das Tal durch das wir vor gut zwei Wochen gekommen sind. Irgendwann geht es links ab. Bis hier war alles harmlos. Aber nach dem Hotel kommt eine Rechtskurve und danach geht es steil bergan. Nach knapp 200 m macht der Akku schlapp. Und ich bringe das Rad im 1. Gang nicht den Berg hoch. Also schieben. Das ist echt doof. Und für die anderen bin ich eine Bremse. An einer geraden Stelle meint Toni ich soll doch die Akkus jetzt tauschen. Er hilft mir und schiebt den besseren, aber nicht vollen, Akku rein. Doch der stellt sich direkt tot. Nach kurzer Strecke will ich wieder die Akkus wechseln. Beim Rausziehen merke ich dass der Akku gar nicht eingerastet war. Also jetzt richtig rein und dann geht es auch besser. Natürlich komme ich nicht mit den anderen mit, vor allem nicht bei Steigungen, da lässt die Leistung schnell nach. Manche Stücke schiebt Toni mich hoch. Ich wäre da aber schon gerne selber hoch gekommen…

Die blauen Steine sind für mich toll. Ich sehe sie ja zum ersten Mal. Und landschaftlich ist es hier richtig schön. Hier gibt es sogar einen toll angelegten Garten mit einem kleinen Lokal. Man bekommt hier Tee, Wasser, Tajine und Couscous.

Auf dem Rückweg geht es immer noch ein ganzes Stück bergan. Doch dann kommt endlich der Scheitelpunkt und nun geht es nur noch bergab. Die Tour war wunderschön aber für mich sehr anstrengend. Es wird Zeit für mein neues Rad.

Zurück an der Werkstatt ist noch nicht viel passiert. Der junge Mann schleift was das Schleifpapier so hergibt. Immerhin haben die jetzt ein Brett für zwischen zwei Leitern und er kann den Alkoven noch bearbeiten.

Dann kommt eine Marokkanerin und bittet mich ihr doch zu zeigen wie man Verse für Socken strickt. Sie bringt ihr Strickzeug mit. Ich mache ihr erst mal klar dass man dafür 5 Nadeln braucht. Ich bitte sie zu warten und hole noch ein Strickspiel. Dann fange ich an es ihr zu zeigen. Sie ist sehr geschickt und hat es bald verstanden. Ich zeige ihr die erste Hälfte der Ferse. Dann möchte sie lieber morgen weiter machen. Ich schenke ihr die Nadeln und die Wolle. Sie freut sich sehr und sagt dem Lackierchef er solle mir ausrichten dass sie sich bei mir bedanken möchte und mit mir den den Hamam gehen möchte. Da bin ich gespannt darauf.

Kurz vor Feierabend grundiert er alle roten Stellen noch einmal. Jetzt ist unser Wohnmobil wieder silber und grau. Davon habe ich dann aber,vor lauter Einräumen, vergessen Bilder zu machen. Es wurde schon zu dunkel. Die Bilder liefere ich morgen nach.

03.02.2017 Tafraoute

Tag 5 in der Werkstatt. Schon deutlich länger als wir Montag dachten… Die Behandlung des Alkovens scheitert heute wieder an einem Brett dass man zwischen zwei Leitern als Bühne nutzen könnte.

Doch von Anfang an. Ich bin noch im Bad da geht draußen Trubel los. Dann wird an unsere Tür geklopft. Da muss Manni nun alleine durch. Der LKW will wieder in die Einfahrt vor uns. Der Fahrer ist diesmal nicht bereit zu rangieren. Wir sollen weg. So fährt Manni, auf Anweisung der Mitarbeiter der Garage, im Blindflug rückwärts. Jetzt kommt der LKW zwar auf sein Grundstück, aber niemand mehr mit einem Auto in Mohameds Garage. Also wird von den Leuten der Garage umdisponiert. Als der LKW wieder weg ist ziehen wir noch mal vor. Jetzt muss der junge Italiener hinter uns mit seinen verklebten Scheiben in die Garage. Dann Manni, ebenfalls noch alles verklebt, rückwärts auf den Platz der Italiener. Er konnte absolut nichts sehen, Scheiben und Rückfahrkamera verklebt. Also pures Vertrauen in den Einweiser…

Der junge Mann, der die letzten Tage bei uns gearbeitet hat macht auch heute weiter. Er geht akribisch auf die Suche nach noch vorhandenen Dellen, spachtelt und schleift mit Leidenschaft. Auch die Radläufe und Seitenschweller nimmt er sich mit übergroßer Sorgfalt zur Brust. Die machen tatsächlich aus unserem 16 Jahre alten Wohnmobil ein neues … Abends habe ich wieder den Chef gesprochen. Angeblich soll jetzt morgen ein Mittelteil für zwischen die beiden Leitern kommen. Dann kann auch der Alkoven endlich, Inshallah, die erste Lackierung bekommen.

Mittags waren wir wieder essen. Heute hatte Manni Hühnerspieße mit Salaten und Pommes und ich eine köstliche Hühnchen Tajine.

Den Nachmittag genießen wir in der Sonne an der Straße. Man kann es nur mit Humor nehmen. Wir haben vom Bäcker wieder zwei kleine Tortenstücke mit genommen. Die sind hier einfach nur super lecker.

Am späten Nachmittag kommen unsere Freunde wieder vorbei. Unsere Fangemeinde wird immer größer. Heute sind auch Toni und Anneliese in Tafraoute angekommen. Es wird noch etwas palavert und ausgemacht dass wir morgen mit dem Rad zu den blauen Steinen fahren. Wolfgang will auch noch für die nächsten drei Tage versuchen eine Tour zu buchen. Karl will Mittwoch weiter fahren und würde vorher auf Wilko aufpassen. Das ist ein Klasse Angebot.

 02.02.2017 Tafraoute

Tag vier in der Werkstatt. Heute wird der Rest vom Fahrzeug, ohne Alkoven, gespritzt. Dafür soll der Mitarbeiter sich morgen, lt. seinem Chef, ein Leitergerüst bauen. Am späten Nachmittag werden die nächsten, nun sichtbaren, Blessuren ausgebessert. So hat unser Wohnmobil erneut Spachtelspuren. Aber es sieht wirklich nach guter Arbeit aus. Es wird alles sehr sorgfältig und von Hand durchgeführt. Das ist eben das was der Chef der Werkstatt mir abends auch erklärt. Er setzt auf gute Handarbeit, nicht auf die Kraft von Maschinen. Und er will möglichst immer nur einen Mann an einem Objekt arbeiten lassen. Er ist der Meinung dass, wenn mehrere Mitarbeiter gleichzeitig an einer Sache arbeiten, diese sich gegenseitig ausstechen und der eine den anderen behindert. Diese Meinung hat in meinen Augen etwas. So war das bei uns, vor der Einführung der „Teamarbeit“ auch. Das Ellbogen Stechen hat doch damit erst angefangen. Und die Maschinen erleichtern zwar vieles, verhindern aber auch viel menschliches Können. Hier besteht halt noch nicht der Zwang immer alles schneller, besser und profitabler zu machen. Das ist natürlich nur eine Sicht auf die Dinge. Die andere Seite sind die niedrigen Löhne. Der Durchschnittslohn in Marokko lag 2015 bei 228 Euro im Monat. Ein Brot mit umgerechnet 12 Cent ist natürlich preiswert, ein Huhn kostet aber schon ca. 4,50 Euro und für Rindfleisch zahlt man im Schnitt um die 8 Euro das Kilo. Gemüse dagegen ist recht preiswert. Aber nun wieder zurück zu unserem Tag.

Mittags gehen wir wieder im gleichen Restaurant wie gestern essen. Das Essen hatten wir ja vorbestellt, es wird aber frisch zubereitet. Allerdings wusste ich nicht dass mein bestellter Salat variabel eine Portion zum sattwerden ist. Die Tajine, übrigens super lecker, muss ich rein quetschen. Für morgen bestellen wir erneut. Der Kellner sagt dass wir morgen, auch mit Hund, auf die hintere Terrasse dürfen. Er zeigt uns extra noch den Weg außen herum.

Abends schauen unsere Freunde wieder vorbei. Sie waren heute mittag, nach ihrer Radtour, schon mal hier zum gucken. Nicht nur wir sind neugierig wie es wird.

01.02.2017 Tafraoute

Letzte Nacht hat es geregnet. Wir haben die größten Befürchtungen dass das Zeitungspapier aufgeweicht ist und nicht mehr hält. Dann hätte alles neu abgeklebt werden müssen. Doch zum Glück brauchen nur einige kleine Stellen nachgebessert werden. Heute sollte ja grundiert werden. Doch der Vormittag plätschert so dahin. Es passiert nicht viel. Gegen Mittag fängt der Mitarbeiter an die Felgen zu behandeln.

Wir gehen zum Mittag Essen in ein nahes Restaurant in dem wir gestern einen Tisch bestellt haben. Mit Wilko dürfen wir auf die vordere Terrasse. Das Essen ist super. Wir nehmen Spieße mit Pommes. Manni  Rind und ich Pute. Das Essen kostet für uns beide zusammen, mit einer 1,5 l Flasche Wasser, 7,50 Euro.  Wir bestellen direkt für morgen erneut. Für jeden eine Tajine.

Nach dem Mittagessen geht es überhaupt nicht weiter. Irgendwann werde ich sehr ungeduldig und frage den jungen Mann, der bei uns arbeitet, wann es weiter geht. Er sagt, wenn der Schweizer aus der Halle ist, geht es bei uns weiter. Das ist der Schweizer der sich die Beule reingefahren hatte. Er musste heute noch mal zum lackieren kommen. Als er rausfährt sieht man nichts mehr von dem Schaden. Super geworden. Und wie versprochen, jetzt geht es los. Allerdings nicht mit der grauen stumpfen Grundierung wie bei den anderen. Nein, es geht direkt in Silber los. Ich frage später den Chef ob das Grundierung ist. Er erklärt mir dass das schon Bestandteil der neuen Lackierung ist. Es ist der erste Farbauftrag. Es folgen noch ein zweiter und ein dritter. Danach kommt noch Klarlack über das Ganze. Er sagt mir aber auch dass das nicht mal eben schnell schnell geht. Das sehen wir ein. Wir wollen ja auch ein Ergebnis in schön.

Elli, Wolfgang, Angelika und Karl kommen während der Lackierung zum Gutachten. Leider kann ich Wilko nicht aus dem Auto holen. Auf vorherige Nachfrage sollte ich noch etwas warten bis ich die Tür aufmache. Ist ja logisch. So musste der arme Kerl, den wir erst kurz vor der Lackierung ins Auto gepackt hatten, sich noch etwas gedulden bis er zu den vieren darf. Die wollen morgen mit den Rädern zu den blauen Steinen. Ich wäre gerne mitgefahren, aber nun haben wir ja schon für Morgen das Essen bestellt. Ist letztendlich auch besser so, zu zweit wartet es sich besser als alleine… Die blauen Steine werde ich dann halt nächste Woche mal alleine anfahren.

Rückblickend ist der Tag gut gelaufen. Unser Auto ist jetzt schon halb silbern. Und das silberne sieht schon jetzt gut aus. Ich bin so gespannt wie das fertige in ein paar Tagen aussehen wird...